I know. It's been ages. Ich habe auf den Tag gewartet, an dem ich das Gefühl habe, ich muss jetzt heute ein Update schreiben. Ein "Hallo" an Euch (die ich kenne) und an die Leute, die meinen Blog vielleicht lesen und die ich aber nicht kenne und eh in die Welt des Internets schicken, die sich dankbar schätzt, dass ich meinen Senf nicht auch noch auf anderen Plattformen der Mitteilung dazugebe. Twitter, Tumblr, Snapchat, Instagram, Flickr und wie sie alle heißen habe ich nicht oder nicht mehr. Anyway.
Und auf jeden Fall habe ich mich dann eben im Bad gefragt, warum es mal wieder so lange gedauert hat. Mit dem Blogpost. Und mir war die "ich habe andere Prioritäten gesetzt und mir die Zeit nicht genommen"-Erklärung zu monokausal. Es gibt noch einen weiteren Grund: ich habe sooo viel, was ich Euch erzählen wollte, was sich inhaltlich nicht unter einem Blog-Titel-Dach sammeln ließe, weil es so verschiedenes ist, dass ich dachte "fang' ich gar nicht erst an". Was bekanntermaßen die idiotischste aller Entscheidungen ist. Aber mei.
Nun. Eben also (in einem meiner seltenen Momente des Lichts in letzter Zeit) im Bad war mir schlagartig klar, wie ich dieses Problem löse. Ich schreibe einfach trotzdem alles, was nichts miteinander zutun hat in einen Blog nach dem Motto "immer mal was neues und ein bisschen was von allem" und lasse Euch, Sie, den lieben Leser eben damit klarkommen. Erklärt a) warum grad so viel in der Rübe abgeht, dass ich nicht die Muße oder Muse oder beides hatte, am Blog zu schreiben und b) seid Ihr, sind Sie schon mal mit so was klargekommen. Hier nämlich.
Es begibt sich also zu der Zeit.. nein Spaß. Heute, am 1.November liste ich mal auf, worüber ich gerade nachdenke und -fühle. Welche Dinge ich in nächster Zeit am Blog besprechen möchte. Und die Tatsache, dass es sich im Folgenden teilweise um eher wenig graziöse Hauptsatzkonstruktionen handelt, bitte ich milde zu bewerten, das ist jetzt halt so.
Mein Job und ich
Ich habe in den letzten 2-3 Monaten eine eindeutige Priorität gesetzt. Es war weder Sport noch Schlaf noch Freunde treffen oder Freizeit haben. Es war mein Job und das war gut so. Ich habe wirklich viel auch am Wochenende gearbeitet, war viel unterwegs, unter anderem in Frankfurt, Berlin und Hamburg und habe in letzter Zeit nicht wirklich unterschieden zwischen erreichbar sein und es nicht sein. Das End vom Lied ist, dass ich feststelle, dass ich meinen Job liebe und sehr gerne mache und jeden (naja fast jeden) Tag sehr gerne hingehe. Dass ich gerne so viel zu arbeiten bereit bin, wenn es notwendig ist. Dass ich besser werden muss in verschiedenen Bereichen: besser erkennen, wann es notwendig ist und wann nicht, viel zu arbeiten. Noch brutaler nach Dringlichkeit und Wichtigkeit die Priorität einschätzen, auch wenn ich das schon ziemlich gut kann. Dinge delegieren, die nicht so wichtig sind, dass ich sie selbst machen muss, anstelle derer ich mich mit strategisch vorrangigerem auseinander setze und bei denen es mir nicht allzu schwer fällt, hinzunehmen, wenn das Resultat meinen möglicherweise übertrieben hohen Perfektionsansprüchen nicht ganz gerecht wird. Manchmal ist "gemacht" besser als "perfekt". Dass ich mich auf alles freue, was ich neu lerne, weil es mir unheimlichen Spaß macht, Neues zu lernen. Mitte November bin ich bei einem Marketing-Training in Madrid.. Vorfreude =)
Achso. Und das End vom Lied ist übrigens auch noch, dass ich mir wieder mehr Zeit nehmen möchte, für Dinge, aus denen das Leben eben zum Glück auch noch besteht. Ich möchte nicht mehr unter der Woche abends nichts unternehmen können, weil ich entweder erst um acht heimgehe und dann dort weiterarbeite oder weil ich zu erschöpft bin und einfach keine Ansprache mehr verkrafte. Ich möchte nicht mehr am Wochenende (wo ich dann mal Zeit für alles mögliche hätte) von Freitag Abend bis Sonntag früher Abend Schlaf nachholen - durchzogen von nur gelegentlichen Wachphasen, in denen ich ein heißes Date mit der Waschmaschine habe, meine Wohnung putze oder in denen ich.. meine Emails checke. Ja, im Moment ist viel los, aber es ist eine Entscheidung, die man bewusst treffen kann - so man es möchte. Und ich möchte. Ja, im Moment drehen sich die Hamsterräder immer schneller, je schneller meine Kolleginnen und ich in ihnen rennen. Aber wenn wir in dem Tempo weitermachen, gibt es bald einen Überschlag - und zumindest für diesen Hamster (ich) weiß ich nicht, ob ich auf besagten Überschlag warten will.
Alles andere
Ist das Liebe oder kann das weg? Ich habe das Nachfolgebuch von Michael Nast zu "Generation Beziehungsunfähig" gelesen und werde wohl demnächst dazu mal eine Rezension schreiben.
Ich gönne mir in letzter Zeit mal öfter Blumen vom Viktualienmarkt. Das wird dann zwar meist schweineteuer, aber an so was erfreue ich mich einfach. Und gerade jetzt kann man mit den herbstlichen Farben so schöne Arrangements gestalten. Orange, butterblumengelb, Apricot, Korallenrot, Karmesin - herrrrlisch! Und ich habe neulich am Lodenfrey auch den 'The Flower Company' entdeckt - so cool!
Zwei Ausstellungen habe ich mir am Samstag angesehen, in die ich schon lange hatte gehen wollen. Fazit: waren auch beide ganz gut, ist aber kein Drama, wenn man sie verpasst. Also das ist es ja grundsätzlich bei keiner Ausstellung, aber ja, sagt man ja so..
"Inszeniert! Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwartskunst", noch bis 6. November, Kunsthalle München
"Shoot!Shoot!Shoot!", bis 15. Januar 2017, Münchner Stadtmuseum
Auf DER Dating-App meiner Generation, Tinder, sein. Ich habe es genau 3 Wochen ausgehalten, bevor ich reizüberflutet, belustigt und verstört das Handtuch geworfen habe. Ich (und das hat neulich jemand zu mir gesagt) finde es idiotisch, von vorne rein abzulehnen, dass wir im 21. Jahrhundert auch über eine App auf faszinierende Menschen aufmerksam werden könnten. Kennenlernen würde und wird man sich ja dennoch in der Wirklichkeit, denn das wird die Virtualität bis am Ende aller Tage und so lange wir Menschen sind nicht zu leisten vermögen.
So eine Haltung ist (unabhängig davon, wie die App heißt, es muss nicht Tinder sein) meines Erachtens anachronistisch. Momentan bin ich jedenfalls ganz im Hier und Jetzt und genieße, was ich in Realität erlebe.
Spider-App auf privatem iPhone installiert. Habe ich. Für alle, die auch gerne, die Spider-App auf ihrem iPhone haben möchten, hier ist das 'how to': iPhone (möglichst ohne Case) auf die Straße werfen oder fallen lassen, wenn es geht mit dem Display nach unten. Fertig.
Eins meiner Lieblingslieder im Moment: Disclosure - You & Me feat. Eliza Doolittle (Flume Remix)
Ich habe wieder Eltern. Klingt komisch ist aber so. Also eine Mutter hatte ich zum Glück die ganze Zeit, aber jetzt habe ich auch wieder einen Vater. Einen richtigen. Vom Gefühl her und vor dem Gesetz auch: ich wurde adoptiert und die beiden, Muddi und Alfons kennen es, glaube ich schon: das ist "Für meine Eltern"
Und was mir noch am Herzen liegt, weil es auf anderen Kanälen schon ausgelaugt oder noch gar nie gesagt wurde.
Lisel, Du fehlst. Just sayin'.
Philip, ich bin stolz auf Dich. Masterarbeit gerockt. Und das mit dem Job kriegen wir auch hin.
Anna, zweiwöchentliche upcatch-Telefonate à la "Mein Leben ist ein fail: ich sitze Freitagabends in Hamburg am Flughafen und mein Flieger hat zwei Stunden Verspätung - waruuuuum?". Ausheulen, Rat zur omnipräsenten Thematik der sogenannten Männer (bei uns beiden) / Doktorarbeit (bei Dir) einholen, Funklöcher gemeinsam bekämpfen. Ich bin dankbar, dass es sich immer so anfühlt als seist Du da. Right here. Next to me.
Anja, Wiesn-Übernachtungsmöglichkeit 2017 ist für Dich/Euch schon geblockt.
Ändyyy - zwei tolle Erlebnisse an einem Tag (Master Thesis abgegeben und 25. Geburtstag) und jetzt Asien. Du hast es verdient!
Eva, wir versuchen erst seit ca. 4 Monaten uns an die Strippe zu kriegen - wird schon irgendwann :D
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Pia (Mittwoch, 02 November 2016 21:09)
Hey meine Liebe, schön von dir zu lesen! Ich finde es großartig, dass du in deinem Job so aufgehst. Und gerade am Anfang ist es für begnadete Workaholics vollkommen normal und akzeptabel einfach mal nicht 24/7 am Socializing zu sein. Prioritäten setzen ist wichtig. Und die Menschen, denen du wichtig bist, werden nachvollziehen können, dass dir die Arbeit einfach wichtig ist.
Aaaaaber, auf sich selbst achten ist auch wichtig - also: Falls es dich jobmäßig mal wieder nach Frankfurt verschlägt, bin ich ab 14.12. sehr gern da, um dir einen Feierabend-Termin in den Kalender zu tackern, der nichts mit Arbeit zu tun hat ;-)