How to read more

 

Ich war nie jemand, der besonders viel oder besonders wenig gelesen hat, das letzte mal als "Leseratte" oder "Bücherwurm" hätte ich mich aber wahrscheinlich in der Grundschule bezeichnet. Je mehr ich - und so geht es sehr vielen anderen Menschen auch - dann aber für Schule und später Uni lesen und (Großteile davon auswendig) lernen musste, desto seltener "schaffte" ich ganze Bücher in meiner Freizeit. Magazine oder Zeitungen gingen immer - eine Weile bestand mein regelmäßig zu studierendes Repertoire aus VOGUE, Welt, Zeit, Manager Magazin, Gala und Elle - aber ganze Bücher waren es maximal 3 pro Jahr. Seit Anfang letzten Jahres, seitdem folge ich nämlich folgenden 6 Regeln - mit denen schafft es jeder (!), so viele Bücher zu lesen, wie er/sie möchte. 

 

 

 

1. Set a "number of books per year/month" goal

Wer kein Ziel hat, kann keins erreichen - ein Grundsatz so trivial, wie zutreffend. Wichtig ist, sich ein ambitioniertes, aber erreichbares Ziel zu setzen und sich selbst gegenüber ehrlich in Bezug auf die Lesegeschwindigkeit zu sein. Mit der Zeit hat man auch mehr Erfahrungswerte und kann sein Ziel gegebenenfalls adaptieren. Zur Orientierung: "meine Zahl" sind 4 Bücher pro Monat oder 48 pro Jahr. Dabei zählt ein Buch egal welcher Länge - ob 70 Seiten oder 500 ist irrelevant. Ich weiß, dass ich ein durchschnittlich gutes und durchschnittlich umfängliches Buch mit 280 Seiten pro Woche schaffe; wenn es super ist, schaffe ich es auch an einem Wochenende, wenn es zäh ist, werden selbst die 7 Tage schon ehrgeizig. Womit wir zum nächsten Punkt kommen:

 

 

2. If you aren't enjoying a book stop reading it immediately

Es gibt so viele und so viele gute Bücher auf der Welt, dass ich meine Zeit nicht mehr mit welchen verschwende, die mir nichts geben. Das ist aus meiner Sicht ein Fehler, den sehr viele Leute machen. Auf dem Nachtisch oder im Lesezimmer oder wo auch immer stapeln sich angefangene Bücher, bei denen man immer nur 3 Seiten schafft, bevor man einschläft oder sie weglegt, weil man keine Lust mehr hat - kurzum, der Drang, weiterzulesen hält sich in Grenzen. Das Problem dabei ist, dass man unterbewusst ja gerade schon mit einem Buch beschäftigt ist, es liest, aber eben nicht wirklich. In dieser Zeit, in der man sich von Seite zu Seite quält, obwohl einen weder die Sprache berührt oder die Geschichte fesselt noch man neue, für einen selbst relevante Erkenntnisse sammelt, könnte man schon beim nächsten Buch verbringen, das einem all das bietet. Ich selbst gebe neuen Büchern für gewöhnlich 5-20 Seiten - wenn man mich hier nicht hat, war's das. Natürlich führt das auch dazu, dass man ziemlich viele Bücher blöd finden wird - by the way, auch Klassiker der Weltliteratur, die Millionen andere Menschen toll fanden - und dass man manchmal einen beachtlichen Anteil der neu erworbenen, geliehenen oder heruntergeladenen Bücher wieder loswerden muss. Diesen Tod muss man aber sterben, wenn man es zu mehr Büchern schaffen will.

 

3. Have another book ready before you finish the one you're reading (make a stack of books to-read or stack your e-reader)

Ich habe immer 4-5 Bücher im Schrank stehen, die ich als nächstes lesen werde. Auf diese Art vermeide ich "Leerlauf", wenn ich ein Buch beende und meine neuen Bücher noch nicht da sind und gleichzeitig kann ich so entscheiden, auf welches Buch ich als nächstes wirklich Lust habe. Ich bestelle übrigens ca. alle 4-6 Wochen für mich neue bzw. genau genommen eigentlich fast ausschließlich gebrauchte Bücher und verkaufe die Bücher, die okay oder schlecht waren auch wieder. Bücher, die ich wirklich super finde oder die ich noch verleihen möchte, behalte ich (erst mal).

 

4. Carry a book at all times

Fast jeden Tag und in vielen Situationen ergeben sich Zeiten, in denen man wartet (im Wartezimmer), rumsitzt (U-Bahn) oder sich 5 Minuten auf andere Gedanken bringen möchte (Mittagspause). Natürlich ist es legitim, in dieser Zeit auf Instagram, der Dating App seines Vertrauens oder Spiegel Online rum zu scrollen. Alternativ kann man in dieser Zeit aber auch ein paar Seiten lesen - und wenn es nur 1 oder 2 sind, super). Man glaubt wirklich gar nicht, wie schnell man so weiterkommt, bevor man es nicht selbst ausprobiert! Netter Bonus: man hebt sich super von der Masse (fast) aller anderen mit einem Wartenden/Rumsitzenden ab, die alle auf ihre Smartphones starren und wirkt (gefühlt ;) sofort intelligenter!

 

5. Keep a reading log and share it (people will send you even more good books to read)

Ich notiere alle Bücher, die ich schon fertig gelesen habe (read) oder gerade lese (currently reading) in meiner To Do App - dort notiere ich übrigens auch die Bücher, die ich angefangen habe, aber blöd (started to read, but stupid) fand. Alle Bücher, die ich noch lesen möchte (to read) sammele ich in meinem öffentlichen Wunschzettel bei Amazon (einem sehr praktischem und bequemem Tool). Aktuell stehen auf dieser meiner Liste 61 Bücher (inkl. Bildbänden & Kochbüchern) - wer Inspiration sucht (oder ein Geschenk für mich), darf gerne mal hier durchstöbern. Bücher, die auf diese Liste kommen, nehme ich übrigens von überall her: aus Rezensionen in Zeitschriften, aus Instagram-Posts von Influencern, aus Online-Artikeln und natürlich durch Empfehlungen von Freunden. Auf diese Weise wird die Liste je mehr ich lese irgendwie auch nicht leerer...

 

6. Throw your phone in the Ocean (or keep it in Airplane mode)

Das würde ich als optionalen Punkt sehen. Ich habe mein iPhone meistens lautlos, wenn ich zuhause lese, das reicht für mich. Je größer das eigene Problem mit sich ablenken lassen ist, desto mehr sollte man auf Flugmodus, in einen anderen Raum legen oder im Flugmodus in einen anderen Raum legen, wechseln. 

 

 

 

Anm.: Im Jahr 2019 hat dieses Vorgehen super funktioniert, ich habe 50 Bücher gelesen. Mein Rückblick auf die 6 besten und eine Auflistung der 44 restlichen, auch ganz guten, findest Du übrigens hier.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0