Ich wurde des Öfteren in letzter Zeit gefragt, konkret wenn ich bei Instagram Storys unseres Wohnzimmers gepostet habe, woher einzelne Möbelstücke seien, ob die Ideen für unser Wohnzimmer Makeover von mir seien und ob ich gedenke, eine Art Homestory dazu (mit verlinkten Artikeln) zu machen. Nun komme ich endlich dazu.
Zum Hintergrund: fast alle Zimmer unserer sehr clean und modern gestylten 3-Zimmer-Altbauwohnung fühlten sich schon seit ein paar Wochen nach Einzug perfekt
an. Das Schlafzimmer mit luftiger "Wolken"-Leuchte, großem Bett mit weichen Kissen und abstraktem Akt-Print - alles in Weiß gehalten. Das Arbeitszimmer, ebenfalls alles in weiß, mit riesiger
Schreibtischplatte und zwei Arbeitsplätzen, Skandi-Deckenleuchte und weißer Kommode mit extrem viel Stauraum. Die Küche, in weiß und grau, mit passender Deko-Obstschale, bequemem Esstisch und
flauschigen Schaffellen auf Vitra-Lehnenstühlen. Das Bad, grauer Stein, Regendusche, weiße Orchidee, eine flackernde Duftkerze.
Das Wohnzimmer dagegen das "schwarze Schaf", es war immer der einzige Raum, mit dessen Einrichtung ich irgendwie nicht so richtig zufrieden war - in dem ich mich in letzter Konsequenz auch am wenigsten aufhielt. Ein nicht besonders tiefes oder weiches Sofa (ohne Lehnen!) in einem Ton irgendwo zwischen Taubengrau und Asphaltfarben, ein petrolfarbener Teppich (da das dem Sofaton merkwürdigerweise am nächsten kam), ein nicht dazu passendes Acrylglasbild, ein zweistöckiger völlig überladener Couchtisch und eine für den Raum viel zu große, viel zu dunkle Deckenlampe. In der Corona-Quarantäne, in der wir alle deutlich mehr Zeit zuhause verbrachten, riss mir schließlich der Geduldsfaden oder positiv ausgedrückt, packte mich die Motivation, unser Wohnzimmer komplett umzugestalten. Mit einem Partner, der geduldig und mir jegliche Freiheit lassend, lediglich erfragte, wie viel er überweisen solle und meiner Vorliebe für die Interior-Styles von Westwing, konnte es losgehen. Vorgegangen bin ich wie folgt.
Anm.: Solltet Ihr über die Links zu den Onlineshops das jeweilige Produkt erwerben, verdiene ich daran nichts.
1. Alle alten Möbelstücke und Accessoires auf eBay Kleinanzeigen verkaufen: realistische Preise ansetzen, aussagekräftige Fotos verwenden und ein bisschen Geduld haben - das Übliche quasi. Bei uns hat es innerhalb von ca. 3 Wochen geklappt, auf die Art haben wir ca. ¼ der Neukosten finanzieren können.
2. Muss wirklich alles raus? Ich habe mich entschieden, einen weißen, neutralen Schrank zu behalten, außerdem den Flachbild-Fernseher an der Wand und ein goldenes, etwa mopsgroßes Rhinozeros, das ich mal geschenkt bekommen habe. Je nachdem, sollte man darauf achten, ob sich aus den bleibenden Teilen ein einheitlicher Stil kreieren lässt, vielleicht ihn sogar vorgibt.
3. Mood Board anlegen: Egal, ob man sehr gut im Visualisieren und Zusammenstellen von Inneneinrichtung ist - ein Mood Board hilft immer, sowohl bei den Dimensionen als auch beim Vergleichen von einzelnen Teilen. Natürlich kann man dazu ganz oldschool Bilder ausschneiden und zusammen pinnen, so etwas in PowerPoint basteln oder man nutzt, wie ich, bei Westwing die Funktion "Raumplaner". Aus Artikeln, die auf der Wunschliste stehen, kann man so ganzheitlich wirkende Looks erstellen - und wenn es gut aussieht, die passenden Artikel direkt von der Wunschliste in den Warenkorb verschieben. Das kann dann im ersten Schritt zum Beispiel so aussehen:

4. Mit den großen Teilen beginnen, kleinere am Ende: in meinem Fall erst der bestehende weiße Schrank, das crèmefarbene Sofa, der Couchtisch, die Deckenlampe, danach Sofakissen, das Wandbild und die Stehleuchte.
5. Flexibel bleiben & kreativ sein: Manchmal gibt es einen Artikel so nicht mehr, dann sucht man nach einem möglichst ähnlichen in andern Online-Shops. Manchmal findet man einfach kein passendes Bild in der großen Größe, im Querformat, dessen Motiv einem gefällt - dann wählt man einfach ein Bild in der passenden Größe im Hochformat, dessen Motiv so abstrakt ist, dass es auch quer gut aussieht.
6. Saisonal dekorieren: Dekorationsstücke und Accessoires an die Jahreszeit anpassen. Auf dem Deko-Tablett stapele ich Zeitschriften, zuoberst die aktuellste Ausgabe der deutschen VOGUE oder meine liebste Ausgabe der Britischen. Dazu dekoriere ich eine Duftkerze mit frühlingshaften, herbstlichen oder winterlichen (= weihnachtlichen) Noten und eine kleine Vase mit frischen Blumen. Am liebsten nehme ich weiße Hortensien, weiße Amaryllis oder eine dunkelrote Celosia.
7. Im Farbkonzept bleiben: damit der Look am Ende modern und ruhig wirkt, sich vorher auf ein Farbschema festlegen. Ich habe mich für Beige - Schwarz - Gold entschieden. Einzelne Farbtupfer, siehe Punkt 6, starke Blüten, z.B. sind natürlich erlaubt und brechen das Ganze auf.
Das Ganze kann dann am Ende zum Beispiel so aussehen. Die Teile sind hinter den Bildern unten verlinkt. Viel Spaß beim Umstylen!

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